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Südtirol zwischen Diplomatie und Terror 1947-1969

Rolf Steininger, Südtirol zwischen Diplomatie und Terror 1947-1969.
Darstellung in drei Bänden (Veröffentlichungen des Südtiroler Landesarchivs/Pubblicazioni dell'Archivio della Provinicia di Bolzano 6-8), Athesia, Bozen 1999 (2.540 S.).
ISBN 88-7014-997-8

Übersicht

Band 1

Band 2

Band 3


Band 2

Band 2: 1960–1962

Südtirol zwischen Diplomatie und Terror 1947-1969.
Darstellung in drei Bänden auf der Grundlage bislang nicht zugänglicher
Materialien aus Archiven in Wien, Rom, Bozen, Innsbruck, München, Bonn,
London, Washington und New York.
Band 2: 1960-1962, 780 Seiten, 126 Photos, zwei Farbtafeln, zahlreiche Abbildungen.

Außenminister Bruno Kreisky (»der Minister für das Äußerste«) hat Südtirol zum »Thema Nummer eins« der österreichischen Außenpolitik erklärt. Inzwischen wächst der Druck der Nord- und Südtiroler auf die Bundesregierung. Sie wollen die Gespräche mit Italien abbrechen und die Südtirolfrage vor die UNO bringen. Es gibt dramatische Auseinandersetzungen um die Frage, was man dort fordern will: Landesautonomie oder Selbstbestimmung. Die Italiener schlagen Geheimgespräche vor. Außenminister Bruno Kreisky ist dazu bereit - die Tiroler nicht. Es gibt keine Geheimgespräche. Und so fällt die Entscheidung für die UNO. Dort werden die ersten Tage der Debatte zu einem Desaster für die Österreicher. Deren Resolution mit der Forderung nach Landesautonomie - der Tiroler ÖVP-Landesrat Aloys Oberhammer: »Mit dem Einbringen unserer Resolution haben wir unsere Schiffe verbrannt.« – wird abgelehnt. Kreisky warnt davor, sich zu »zerfleischen«. Die UNO beschließt am Ende eine Resolution, in der Österreich und Italien zu Verhandlungen aufgefordert werden. Diese Verhandlungen in der ersten Hälfte 1961 scheitern, da beide Seiten auf ihren Standpunkten beharren. Inzwischen gibt es die ersten Attentate und im Juni 1961 die Feuernacht und dann weitere Anschläge. Der Sommer 1961 wird zur Krise und Wende. Die Italiener, die erschreckend gut über die Interna der SVP informiert sind, reagieren brutal und geschickt zugleich: Die Attentäter werden verhaftet und mißhandelt – gleichzeitig bietet Rom der SVP das inneritalienische Gespräch an, während Wien erneut vor die UNO will. Das geht einher mit der größten Krise der SVP: Die Gruppe »Aufbau« wendet sich gegen die Extremisten in der eigenen Partei und will eine neue Politik, während Bonn den Vorwurf des Pangermanismus fürchtet.

Inhalt

Vorbemerkung 10

1. KAPITEL
1960: Vor der UNO
17
1. Ein Brief von Ministerpräsident Antonio Segni 18
2. Auf dem Weg zur UNO? 67
3. Zur Lage in Südtirol im Frühjahr 1960 95
4. "Alto Adige" gegen "Dolomiten" 104
5. Italien schlägt Geheimgespräche vor 109
6. Das Risiko UNO und die Westmächte 121
7. Abbruch oder Fortsetzung der Verhandlungen? 139
8. John F. Kennedy und die Südtirolfrage 163
9. Die Entscheidung für den Gang zur UNO 167
10. Der italienische Botschafter in Wien: Gastone Guidotti 189
11. Der Kampf um die Aufnahme in die Tagesordnung 196
12. Die Debatte: Vom Debakel zur Resolution 225
13. Analyse, Reaktionen und Interpretationen 250
Anmerkungen 269

2. KAPITEL
Januar 1961: Mailand
277
1. Vorbereitungen auf Mailand 279
2. Interne Besprechungen in Mailand 299
3. 27. Januar: Der erste Verhandlungstag 308
4. 28. Januar: Der zweite Verhandlungstag 313
5. Analyse und Reaktionen 315
Anmerkungen 334
BILDTEIL 337

3. KAPITEL
Mai 1961: Klagenfurt
425
1. Vorbereitungen auf Klagenfurt 426
2. Weitere Attentate und die Verschärfung der Lage 440
3. Der Fall Stadlmayer 452
4. 24./25. Mai: Die Verhandlungen 460
5. Analyse 467
Anmerkungen 473

4. KAPITEL
Juni 1961: Feuernacht und Zürich
475
1. 11./12. Juni: Die Aktion 476
2. Reaktionen in Rom und Südtirol 486
3. Reaktionen in Österreich 493
4. Der Befreiungsausschuß Südtirol (BAS) 496
5. Vorbereitungen auf Zürich 512
6. 24. Juni: Die Verhandlungen 519
7. Zwischenbilanz 524
Anmerkungen 530

5. KAPITEL
Sommer 1961: Krise und Wende
534
1. Attentate, Notenwechsel, Folterungen 535
2. Erneute Entscheidung für die UNO, Feuernacht
und Neunzehner-Kommission 546
3. Die Gruppe Aufbau – die SVP vor der Spaltung? 584
4. Verschiebung der UNO-Debatte? 599
5. Treffen auf höchster Ebene in Rom 607
6. Wieder vor der UNO 614
Anmerkungen 630

6. KAPITEL
Die Lage 1961/62
641
1. Die Mißhandlung von Südtiroler Untersuchungsgefangenen 642
2. Analyse im Frühjahr 1962: Das Scheitern der "Bomben-Politik" 650
3. Prozesse in Österreich: "Kampf Tirols gegen Wien"? 662
Anmerkungen 672

7. KAPITEL
Bonn und Südtirol
673
1. März 1960: Bruno Kreisky in Bonn 674
2. Sommer 1960: Verschärfung der öffentlichen Diskussion 678
3. Die UNO-Debatte 703
4. Das Kulturwerk für Südtirol e.V. in München 707
5. Februar 1961: Friedl Volgger und der "Tag von Bonn" 710
6. Nach der Feuernacht: Wachsendes Unbehagen 724
7. 1962: Italienische Verdächtigungen und Anschuldigungen 747
Anmerkungen 754
Anhang 761
1. Abkürzungen 762
2. Archive 764
3. Literatur 765
4. Bildnachweis 767
5. Zeittafel 768
6. Personenregister 774