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Akten zur Südtirol-Politik 1959-1969

Bearbeitet und herausgegeben von Rolf Steininger



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Am Puls der Zeit, RAI Sender Bozen
Aktenedition "Akten zur Südtirolpolitik 1959-1969", 08.01.07
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Inhalt

Die "Akten zur Südtirol-Politik"enthalten in sieben Bänden 2100 bislang unveröffentlichte ,vertrauliche Dokumente aus 19 nationalen und internationalen Archiven. Auf einzigartige Weise wird darin der Kampf Südtirols ums Überleben in den Jahren 1959-1969 dokumentiert.
Die einzelnen Bände:
1959: Aufbruch im Andreas-Hofer-Jahr
1960: Vor der UNO
1961: Das Krisenjahr
1962-1964: Verhandlungen, Attentate und Prozesse
1965/66: Mehr "Paket", weniger Verankerung?
1967: Terror und "Operationskalender"
1968/69: Die Einigung

Band 1: 1959

Rolf Steininger (Herausgeber): Akten zur Südtirol-Politik 1959-1969. Band 1: 1959. Aufbruch im Andreas-Hofer-Jahr. StudienVerlag, Innsbruck 2005. 688 Seiten
Im Andreas-Hofer-Jahr 1959 bekommt die Südtirolfrage eine neue Dimension im Zusammenspiel zwischen Bozen, Innsbruck und Wien. Die (Süd-)Tiroler fordern von Wien die Internationalisierung des Problems, wobei unklar ist, was das konkret heißt: UNO oder Internationaler Gerichtshof? Italien setzt in der Zwischenzeit seinen Anti-Südtirolkurs fort und führt lediglich Scheingespräche mit Wien. Tiroler Politikern wird die Einreise nach Südtirol verweigert. Gleichzeitig wächst im Umfeld der Andreas-Hofer-Feiern in (Süd-)Tirol die Gewaltbereitschaft, während die USA klarmachen, dass sie nicht bereit sind, eine Vermittlerrolle zu übernehmen.
Zur selben Zeit errichtet Italien Abschussbasen für amerikanische Atomraketen in Südtirol. Mit dieser Entscheidung erhält das Land strategische Bedeutung für die NATO.
Die hier erstmals abgedruckten 288 Dokumente - darunter zahlreiche Wortprotokolle aus Wien, Innsbruck, Bozen und Rom - spiegeln die dramatischen Ereignisse des Jahres 1959 wider.

Erstmals wird dabei auch mit Materialien aus dem italienischen Außenministerium und dem Archivio Centrale dello Stato in Rom die italienische Sicht der Dinge ausführlich dokumentiert.

Südtirols Landeshauptmann Dr. Luis Durnwalder:
"Das Werk ist wertvoll, weil es Aufschluß darüber gibt, wie es z. B. zur Entstehung des Autonomiestatuts kam. Themen wie internationale Absicherung der Autonomie und die Schutzfunktion Österreichs sind nach wie vor aktuell. Die Akten von damals haben große Bedeutung für uns - auch für die Interpretation des Autonomiestatuts."
Südtirols Landesrätin Dr. Sabina Kasslatter Mur:
"Mit dieser Edition ist die Aufarbeitung der jüngeren Zeitgeschichte einen großen Schritt weitergekommen."

Einleitung (.pdf)
Verzeichnis der Dokumente (.pdf)

Rezension in der FAZ vom 5.8.2006

Band 2: 1960 - Vor der UNO

Rolf Steininger (Herausgeber): Akten zur Südtirol-Politik 1959-1969. Band 2: Vor der UNO. StudienVerlag, Innsbruck 2006. 865 Seiten

Nach dem Abbruch der österreichisch-italienischen Gespräche Ende 1959 ging es in Wien, Innsbruck und Bozen um die Frage, wann und wie das Südtirolproblem „"internationalisiert" werden und was gefordert werden sollte: Landesautonomie oder Selbstbestimmung. Die „"Radikalen" in Innsbruck und Bozen wollten in jedem Fall mit der Forderung nach Selbstbestimmung vor die UNO, „"gemäßigte" Politiker - allen voran die Mitglieder der Bundesregierung in Wien und führende SVP-Politiker - wollten das auf keinen Fall, da sie keinerlei Erfolgsaussichten sahen. Außenminister Bruno Kreisky wäre am liebsten überhaupt nicht vor die UNO gegangen –- auch die Italiener wollten das um beinahe jeden Preis verhindern. Auf Druck der Tiroler beschloss die Bundesregierung aber dann –- gegen massive Einflussnahme der Westmächte –-, das Thema Südtirol auf die Tagesordnung der UNO-Generalversammlung zu stellen.

Zu den "Highlights" des Bandes gehören u.a. die zahlreichen Wortprotokolle. Erstmals werden auch hier die großen –- und kleinen –- Südtirolbesprechungen in Wien und Innsbruck sowie die SVP-Parteiausschusssitzungen und die internen Besprechungen der österreichischen UNO-Delegation in New York im Wortlaut wiedergegeben. Es sind dies die Übertragungen der jeweiligen Tonbandprotokolle. Zudem wird die italienische Sicht der Dinge ausführlich dokumentiert.

Einleitung und Verzeichnis der Dokumente (.pdf)

Die weggebombte Selbstbestimmung
Günther Pallaver in der ff-Südtiroler Wochenmagazin, 4.1.2007

"Selbstbestimmung weggebombt" in: Dolomiten, 21.12.06

1961: Bomben begruben die Landeseinheit in: Tiroler Tageszeitung, 21.12.06

"Vielfach beleuchtet" Rudolf Lill in der FAZ, 3.4.2007

Werner Ripper in: Informationen für den Geschichts-und Gemeinschaftskundelehrer, Heft 74/2007, S.100.

Band 3: 1961 - Das Krisenjahr

Band 3/1: Jänner bis Juni, Dokumente 1-191, 680 Seiten.
Band 3/2: Juli bis Dezember, Dokumente 192 - 424, 740 Seiten.

Die UNO beschließt im Oktober 1960 eine Resolution, in der Österreich und Italien zu Verhandlungen aufgefordert werden. Diese Verhandlungen scheitern in der ersten Hälfte 1961, da beide Seiten auf ihren Standpunkten beharren. Inzwischen gibt es die ersten Attentate und im Juni 1961 die „Feuernacht“ mit dem Ziel: Abbruch der Verhandlungen und dann Forderung nach Selbstbestimmung. Der Sommer 1961 wird zu Krise und Wendepunkt. Die Italiener, die erschreckend gut über die Interna der SVP informiert sind, reagieren brutal und geschickt zugleich: Die Attentäter werden verhaftet und misshandelt – gleichzeitig bietet Rom aus taktischen Gründen der SVP das inneritalienische Gespräch an – daraus wird dann die 19er-Kommission –, während Wien auf Druck der (Süd)Tiroler erneut vor die UNO geht. Das geht einher mit der größten Krise der SVP: Die Gruppe „Aufbau“ wendet sich gegen die Extremisten in der eigenen Partei und will eine neue Politik. 1961 ist in der Tat das Jahr und gleichzeitig Höhepunkt der Südtirolpolitik nach 1945. Für alles, was danach kommt, wird hier der Grundstein gelegt.
Der vorliegende Band ist der umfangreichste in der Serie. Er enthält 424 Dokumente, die definitive Antworten auf eine ganze Reihe von Fragen geben, etwa: Wie verlaufen die Verhandlungen in Mailand, Klagenfurt und Zürich? Wie die zahlreichen Gespräche zwischen Mitgliedern der Bundesregierung in Wien und führenden Politikern in Innsbruck und Bozen? Was wollten die Attentäter? Und was haben sie erreicht? War die „Bombenpolitik“ erfolgreich? Gab es Chancen für die Selbstbestimmung? Wie reagierten die Italiener auf die Attentate, was war ihre Strategie? Wie war das mit dem „Aufbau“ und einer möglichen Spaltung der SVP? Wie wurde die Spaltung verhindert und wo stand man am Ende des Jahres?

Einleitung und Verzeichnis der Dokumente (.pdf)

Ein dramatisches Jahr im O-Ton in: Dolomiten, 20.3.2008

Der zweite Schlag
Günther Pallaver in der ff-Südtiroler Wochenmagazin, 27.3.2008

Die Bumser und die Autonomie
Reinhard Olt in der FAZ, 10.7.2008

Buchpräsentation, ORF Tirol, 2008 (icon_movieVideo, 18MB)

Band 4: 1962-1964

1962-1964 - Verhandlungen, Attentate und Prozesse
2009, 251 Dokumente
Einleitung und Verzeichnis der Dokumente

"Das Gedächtnis dieses Landes." Präsentation an der Universität in Brixen am 27.1.2010

Band 5: 1965/66

1965/66 - Mehr "Paket", weniger Verankerung?
2011, 241 Dokumente

Rezension dazu auf Lesen in Tirol, Andreas Markt-Huter, 09-11-2011

Band 6: 1967

1967 - Terror und "Operationskalender"
2012, 257 Dokumente

Band 7: 1968/69

1968/69 - Die Einigung
2013, 233 Dokumente
Rezension dazu in der FAZ vom 6.9.2013, Hans Jochen Pretsch