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Audio Weltgeschichte

RAI-Sender Bozen, "Weltgeschichte" von Rolf Steininger; ab 8.Januar 2008 im Radiokulturabend, jeden Dienstag, 21:00 Uhr. Redaktion: Dr. Renate Gamper, Vorbereitung: Dr. Helga Pernter.
livestream unter http://www.senderbozen.rai.it
Themen (es spricht jeweils der Autor):
Vom 4. 7.2008 bis 29.8.2008 jeden Freitag auch auf Ö1 (jeweils ab 09:45 Uhr: Betrifft: Geschichte Spezial: Grosse Geschichte). Artikel dazu im Ö1 Magazin.

1. Das „Unternehmen Barbarossa“ – der deutsche Angriff auf die Sowjetunion
Am 18. Dezember 1940 unterzeichnete Hitler die Weisung Nr. 21 für das „Unternehmen Barbarossa“ - den Angriff auf die Sowjetunion. Am 22. Juni 1941 begann dieser Angriff. Was als Blitzkrieg gedacht war, blieb Anfang Dezember in Eis und Schnee vor Moskau stecken. Das war der Anfang eines langen Endes.

Hören Sie einen Auszug aus der Ö1 Sendung "Betrifft Geschichte spezial" zum Thema "Unternehmen Barbarossa" vom Freitag, 04. Juli 2008, 09:45 Uhr in oe1.ORF.at. (link)

2. Stalingrad
Wer an den 2. Weltkrieg denkt, denkt wohl zuerst an Stalingrad. Dort ging im Winter 1942/43 die 6. Armee erbärmlich zugrunde. Stalingrad wurde nicht nur zum entscheidenden militärischen Wendepunkt des 2. Weltkrieges, mit Stalingrad war auch für alle sichtbar der Mythos von der Unbesiegbarkeit der Deutschen Wehrmacht dahin. Die Art und Weise aber, wie die 6. Armee unterging, gibt Stalingrad seinen besonderen Stellenwert. Schärfer als andere militärische Ereignisse zeigt Stalingrad darüber hinaus den Größenwahn der politischen Führung und das Problem des Gehorsams bzw. Ungehorsams auf Seiten der militärischen Führung.

Hören Sie einen Auszug aus der Ö1 Sendung "Betrifft Geschichte spezial" zum Thema "Stalingrad" vom Freitag, 11. Juli 2008, 09:45 Uhr in oe1.ORF.at. (link)

3. Die Wannseekonferenz
Der Holocaust, der Mord an Millionen Juden im 2. Weltkrieg, gehört zu den schlimmsten Verbrechen des NS-Regimes. Einer Konferenz kommt in diesem Zusammenhang eine ganz besondere Bedeutung zu: der Konferenz am Großen Wannsee in Berlin am 20. Januar 1942.

Hören Sie einen Auszug aus der Ö1 Sendung "Betrifft Geschichte spezial" zum Thema "Die Wannseekonferenz" vom Freitag, 18. Juli 2008, 09:45 Uhr in oe1.ORF.at. (link)

4. Alamogordo: Der Beginn des Atomzeitalters
Am 2. August 1939 schrieb der ins amerikanische Exil getriebene Albert Einstein einen inzwischen berühmten Brief an den amerikanischen Präsidenten F. D. Roosevelt. Er warnte vor einer möglichen Atombombe Nazi-Deutschlands. Roosevelt verstand, worum es ging. Knapp sechs Jahre später gab es die Atombombe: Es war eine amerikanische.


Hören Sie einen Auszug aus der Ö1 Sendung "Betrifft Geschichte spezial" zum Thema "Berlin-Krise und Mauerbau" vom Freitag, 01. August 2008, 09:45 Uhr in oe1.ORF.at. (link)

5. 1945: Japan kapituliert
Am 7. Dezember 1941 griffen die Japaner überraschend den amerikanischen Pazifik-Stützpunkt in Pearl Harbor auf Hawaii an. Es war der „Tag der Schande“, wie der amerikanische Präsident F. D. Roosevelt dies bezeichnete. Vier Jahre später präsentierten die Amerikaner die Rechnung: Nach dem Abwurf von zwei Atombomben musste Japan kapitulieren.

6. Die Konferenz von Potsdam
Vom 17. Juli bis 2. August 1945 fand in Potsdam die letzte der so genannten Kriegskonferenzen der Großen Drei statt: Der amerikanische Präsident Harry S. Truman und der sowjetische Diktator Josef Stalin waren dabei. Der dritte im Bunde war der britische Premierminister Winston Churchill. Churchill trat noch während der Konferenz nach der Wahlniederlage seiner Partei in Großbritannien zurück und wurde durch Clement Attlee ersetzt. Es ging in Potsdam zwar in erster Linie um die Zukunft des geschlagenen Deutschlands, aber es wurden noch andere, wichtige Entscheidungen getroffen.

7. 2. September 1945: Ho Chi Minh ruft die Unabhängigkeit Vietnams aus
Am 2. September 1945 rief der vietnamesische Nationalist und nach eigener Aussage Kommunist Ho Chi Minh in Hanoi die Unabhängigkeit Vietnams von Frankreich aus. Ho hoffte auf die Unterstützung der Amerikaner. Die aber reagierten nicht und setzten am Beginn des Kalten Krieges auf die alte Kolonialmacht Frankreich. Frankreich wollte damals mit Gewalt seine ehemalige Kolonie zurückerobern. Der Krieg gegen die Kommunisten war vorprogrammiert und begann am 18. Dezember 1946. Acht Jahre später war Frankreich geschlagen.

8. Das Urteil von Nürnberg
Am Ende des Krieges 1945 setzte die große Jagd alliierter Sonderkommandos nach Nazi-Verbrechern ein. Im Herbst begann vor dem so genannten „Tribunal der Sieger“ der Prozess der vier ehemaligen Alliierten gegen 22 so genannte Hauptkriegsverbrecher, von denen elf zum Tode durch den Strang verurteilt wurden.

Hören Sie einen Auszug aus der Ö1 Sendung "Betrifft Geschichte spezial" zum Thema "Das Urteil von Nürnberg" vom Freitag, 25. Juli 2008, 09:45 Uhr in oe1.ORF.at. (link)

9. Der Koreakrieg
Der Koreakrieg begann im Morgengrauen des 25. Juni 1950 mit dem Angriff der nordkoreanischen Kommunisten auf den Süden. Er dauerte drei Jahre und kostete Millionen Menschen das Leben – unter ihnen 37.000 Amerikaner. Der Konflikt wurde zum Wendepunkt des Kalten Krieges, wie der amerikanische Präsident Harry S. Truman ihn bezeichnete. Mehrmals geriet die Welt an den Rand des Atomkrieges. Trotz seiner Bedeutung wurde der Krieg in den USA schon bald zum so genannten vergessenen Krieg, der zwischen dem guten 2. Weltkrieg und dem schlechten Vietnamkrieg stand. Aber auch in Europa wurde der Krieg vergessen – und ist es weitgehend bis heute – trotz seiner überragenden Bedeutung für den Kalten Krieg auch in Europa.

Hören Sie einen Auszug aus der Ö1 Sendung "Betrifft Geschichte spezial" zum Thema "Der Koreakrieg." vom Freitag, 29. August 2008, 09:45 Uhr in oe1.ORF.at. (link)

10. Der Suez-Krieg
Der Nahost-Konflikt ist der Dauerkonflikt, der Nahe Osten die Krisenregion schlechthin. Vieles hat mit der Gründung des Staates Israel im Jahre 1948 zu tun. Israels Nachbarländer erkannten Israel nicht an und bekämpften diesen Staat seit dem ersten Tag seines Bestehens. Im ersten Krieg 1948/49 verloren die arabischen Staaten zwar, waren aber danach erst recht entschlossen, Israel zu vernichten. 1956 folgte der 2. Nahost-Krieg.


Hören Sie einen Auszug aus der Ö1 Sendung "Betrifft Geschichte spezial" zum Thema "Der 2. Nahost-Krieg 1956, auch genannt Suez-Krieg" vom Freitag, 22. August 2008, 09:45 Uhr in oe1.ORF.at. (link)

11. Der ungarische Volksaufstand
Im November 1956 kam es in Ungarn zum Aufstand, der von den Sowjets blutig niedergeschlagen wurde. Als in den Straßen der ungarischen Hauptstadt Budapest gekämpft wurde, hofften viele Ungarn auf die Unterstützung der USA. Aber von den Amerikanern kam keine Hilfe. Damals bestand Österreich auch seine erste Bewährungsprobe als neutraler Staat: Es nahm 135.000 ungarische Flüchtlinge auf.

12. Berlin-Krise, Mauerbau
In der Nach zum 13. August 1961 begann jene Aktion, die zu den einschneidendsten Ereignissen der deutschen und europäischen Nachkriegsgeschichte gehört: In Berlin wurde die Mauer gebaut, die Stadt geteilt. Neue Dokumente werfen ein neues Licht auf eine der gefährlichsten Krisen des Kalten Krieges.

Hören Sie einen Auszug aus der Ö1 Sendung "Betrifft Geschichte spezial" zum Thema "Berlin-Krise und Mauerbau" vom Freitag, 01. August 2008, 09:45 Uhr in oe1.ORF.at. (link)

13. Atombomben und Kalter Krieg
Im Juli 1945 zündeten die USA erstmals erfolgreich eine Atombombe. Das Atomzeitalter hatte begonnen. Bis 1949 besaßen die USA noch das Atommonopol, aber dann hatten auch die Sowjets die Bombe. Der atomare Rüstungswettlauf im Kalten Krieg wurde zu einem Gleichgewicht des Schreckens; jeder hätte den anderen vernichten können. Dazu ist es bekanntlich nicht gekommen. Am Ende verlor die Sowjetunion trotz der Bombe den Kalten Krieg.

14. Marshall-Plan und europäische Integration
Die Geschichte der europäischen Integration ist zweifelsohne eine Erfolgsgeschichte. Wie bei vielen anderen Entwicklungen seit dem 2. Weltkrieg ging die Initiative auch hier von den USA aus. Der erste Integrationsschub begann mit dem Marshall-Plan, so genannt nach dem amerikanischen Außenminister George Marshall. Bei der weiteren Entwicklung ging es zunächst auch wieder um die Frage, wie Europa und die Welt vor einer erneuten deutschen Aggression bewahrt werden konnten. Umso erstaunlicher, dass sich sechs Länder 1957 nach ersten Fehlschlägen zusammentaten und mit der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft den Grundstein für eine gemeinsames Europa legten.

15./16. Die Kubakrise
Im Jahre 1959 eroberte Fidel Castro die Macht in Kuba, bildete eine Revolutionsregierung und enteignete amerikanischen Besitz. Kuba wurde zu einer Art Vorposten für den Kreml. Im Sommer 1962 begannen die Sowjets insgeheim mit der Stationierung von Atomraketen auf der Insel. Als die Amerikaner sie entdeckten, war klar, dass sie beseitigt werden mussten. Die Frage war, wie? Die Kubakrise wurde zur gefährlichsten Krise des Kalten Krieges. Damals geriet die Welt zum ersten Mal an den Rand eines Atomkrieges. Erst 30 Jahre später, 1992, wurde bekannt, wie nah die Welt tatsächlich am Abgrund gestanden hatte.

17. Der Sechs-Tage-Krieg
Der Suez-Krieg 1956 hatte nicht zum Sturz sondern zu einem politischen Sieg des ägyptischen Regierungschef Gamal Abdel Nasser geführt. Nasser sah sich jetzt erst recht als Führer aller Araber und Moslems. Das Ziel der arabischen Staaten unter seiner Führung war nach wie vor die Vernichtung Israels. Israel reagierte am 5. Juni 1967 mit einem massiven Präventivschlag: Die Araber wurden in nur sechs Tagen vernichtend geschlagen. Israel wurde durch diesen Sieg zu einer neuen Großmacht und gleichzeitig Besatzungsmacht in Nahen Osten. Der Friede aber war erst recht nicht in Sicht.

18. Der Vietnamkrieg
Der Vietnamkrieg war Amerikas längster Krieg und der erste, der verloren ging. Das Elend begann Anfang der Sechzigerjahre, als US-Präsident Kennedy die Zahl der amerikanischen Militärberater von 800 auf 16.000 erhöhte. Auf dem Höhepunkt des Krieges 1968 befanden sich etwa 550.000 amerikanische Soldaten in Südvietnam. Am Ende waren mehr als 58.000 von ihnen gestorben. 1 Million südvietnamesischer Soldaten und 2 Millionen Zivilisten waren umgekommen. In Nordvietnam mindestens genauso viele Menschen. Der Krieg gilt als Albtraum der Amerikaner, der die Nation so spaltete, wie nichts mehr seit dem Bürgerkrieg 100 Jahre zuvor. „Dieser Krieg wird uns wohl immer verfolgen“, meinte einmal ein Veteran.

19. Warten auf den Staatsvertrag
2005 war ein Jahr des Gedenkens und Erinnerns in Österreich: 50 Jahre zuvor war in Wien der Staatsvertrag unterzeichnet worden. 10 Jahre nach Kriegsende verließen die vier Besatzungsmächte das Land, Österreich war endlich frei. Im folgenden Beitrag untersucht Prof. Steininger die Frage, warum es so lange gedauert hatte. Erstmals zeigt er dabei die Zusammenhänge zwischen der österreichischen Frage und der deutschen Frage im großen Rahmen des Kalten Krieges auf. So wird manche Entscheidung mit Blick auf Österreich erst verständlich.